Ziegelkeller

Ziegelkellerwände dürfen nach ÖNORM B3350 und Merkblatt der Fa. Wienerberger gebaut werden, wenn keine Grund-oder Hochwassergefahr und kein stärkerer Erddruck zu erwarten ist. Die Aussenseite der mindestens 30cm starken Wände werden direkt mit einer Bitumendickschichtemulsion oder Bitumendichtungsbahnen isoliert, mit Noppenbahnen oder Drainziegel geschützt und Sickerwasser abgeleitet, welches idealerweise von einer unterhalb des Kellerbodens liegenden Drainage ausgeleitet wird. Als Wärmedämmung ist eine preisgünstige 20-30cm starke Schüttung aus Glasschaumgranulat oder eine Glasschaumplatte vorgesetzt werden. Der Arbeitsraum wird mit Bauvlies ausgelegt und der restliche Arbeitsraum mit Rollschotter aufgefüllt.

Kelleraußenwand

Kelleraußenwände werden in der Regel in Stahlbeton ausgeführt. Eine alternative Möglichkeit ist die Ausführung als Ziegelkeller.

Bodenplatte

Bei wenig tragfähigen Böden und vor allem wenn Grundwassergefahr besteht, ist eine nach statischem Erfordernis dimensionierte und bewehrte Stahlbetonbodenplatte aus wasserundurchlässigem Beton C25/30 zu errichten. Zur fachgerechten Verlegung der Bewehrung muss eine mindestens 5 cm starke Sauberkeitsschichte aus Magerbeton betoniert werden. Um eine wasserdichte Wanne zu erhalten muss bei geringerer Beanspruchung ein Quellfugenband, bei höheren Wasserdrücken ein elastisches Fugenband aus PE Thermoplast eingebaut werden.

Unterlagsbeton

Unterlagsbetone werden bei geringer Beanspruchung und tragfähigem Boden zumeist 12 – 15 cm stark ohne Bewehrung mit Beton C16/2o ebenflächig eingebaut. Bei leichten Böden und auf Aufschüttungen sind Baustahlgitter Bewehrungen mit Beton C20/25 erforderlich.

Streifenfundament

Die Fundamente sind nach statischer Erfordernis bis in frostfreiem Bereich (1,20m) und auf tragfähige Bodenschichten einzubauen.
Bei stehendem Boden können diese in die Erdreichkünette eingebaut, ansonsten muss geschalt werden.
Untergeordnete und wenig belastete Fundamente können unbewehrt und mit Betongüte C16/20, stark belastete müssen nach statischer Erfordernis bewehrt mit C20/25 und auf Sauberkeitsschichte erstellt werden.

Rollierung, Schüttung

Zur Drainierung wird eine Rollschotterschichte 16/32mm, 20-30cm stark eingebaut und verdichtet.
Ist eine Wärmedämmung erforderlich, kann statt der Kieslage eine Glasschaumgranulatlage eingebaut werden.
In diese Drainage wird die Kanalisation verlegt.

Keller und erdberührte Bauteile

Keller und erdberührte Bauteile sind ganz besonders Feuchte und Druck ausgesetzt. Sie stehen meist unterhalb der Geländeoberfläche und stellenweise auch unter dem Grundwasserspiegel. Somit wirkt der Erddruck horizontal auf das Bauwerk ein. Zusätzlich wirken die Kräfte der Auflasten (z.B.Wände) vertikal auf die Kellerplatte. Aufgrund dieser Beanspruchung werden Kellerwände meist aus Stahlbeton oder bewehrtem Mauwerk hergestellt. Zudem muss eine Abdichtung gegen äußeren Feuchtedruck gewährleistet sein.

Bei erdberührten Bauteilen zu beachten:

  1. a) Radon:

Das im Boden enthaltene Uran kann gesundheitliche Schäden verursachen. Uran ist das Ausgangselement von Radium. Das natürliche Edelgas Radon entsteht durch den Zerfall von Radium. Dringt dieses Edelgas in die Gebäudehülle ein und sammelt sich in geschlossenen Räumen kann es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Daher ist fortwährend darauf zu achten, die Gebäudehülle auf Dichtigkeit zu prüfen. Durch den sogenannten Kamineffekt steigt das Radon auch in höher gelegene Wohnräume.

Weitere Informationen finden Sie unter www.radon.gv.at und www.bmntat.

  1. b) Schimmelpilz:

Schimmelpilze stellen ebenfalls eine Gefahr für die Gesundheit dar. Sie bilden sich vor allem in feuchten, unbelüfteten Räumen. Besonders betroffen sind Raumecken und Wärmebrücken. Daher ist es stets wichtig, auf Trockenheit im Gebäude zu achten und dieses gut durchzulüften. Feuchtigkeit entsteht beispielsweise auch durch Haushaltsgeräte wie Trockner, Waschmaschine und Geschirrspüler. Eine unzureichende Luftzirkulation produziert kalte Stellen hinter Möbeln und fördert das Schimmelwachstum. Eine richtige Temperierung und Belüftung hilft dem Schimmelpilz vorzubeugen.

Bauteile

Es werden hier nur gute baubiologische Materialien aufgelistet, wenn es solche nicht gibt, wurden konventionelle, möglichst nachhaltige gelistet. Die baubiologische Bewertung wird wie bei den Baustoffen angewendet.
Die Reihung der hier aufgelisteten Bauteile wurde nach Erfahrung so vorgenommen, dass die Erstgereihten in Hinblick auf Baubiologie, Nachhaltigkeit und Herstellungsenergie am besten abschneiden.

Nach der Wahl der Bauweise gilt es, die einzelnen Bauteile gut durchzuplanen. Besondere Beachtung sollten Keller und erdberührte Bauteile erfahren. Es folgen Außenwand, Innenwand und Decke. Zum Abschluss dieses Kapitels werden verschiedene Dachformen erläutert: Steildach und Flachdach. Zusätzlich erhalten Sie Informationen über Stiegen, Rauchfang, Fenster, Türen und Tore.
Je nach zuvor gewählter Bauweise werden adäquat Bauteile verschiedener Baumaterialien beschrieben.

Steinbau

Natursteinwände bieten eine naturbelassene Schönheit und große Beständigkeit jedoch schlechte wärmedämmende Eigenschaften. Eine Außenwand aus Naturstein kann heutige Anforderungen nur erfüllen, wenn sie mit Ziegel oder Kalksandstein hintermauert und zusätzlich gedämmt wird.

Steinbau

Als Steinbau werden Bauwerke bezeichnet, die aus Natur- oder Kunststeinen errichtet wurden.
Zu den künstlichen Steinen zählen:
– aus Ton/Lehm gebrannte Ziegel
– aus quarzhaltigem Sand/Kalk erzeugte Kalksandsteine
– Formsteine, die aus Sand/Kies/Schlacken/Steinsplitt/Bims/Tuff mit einem Bindemittel aus Zement/Kalk/Trass gebunden wurden

Natürlich vorkommende Steine werden gewonnen aus:
– Erstarrungsgestein (Granit /Porphyr)
– Sedimentgestein (Kalk-Sandstein, Glastite)
– Umwandlungsgestein (Gneis, Marmor)
Alle Steinarten werden meist mit Mörtel im Verbund zu einem Baukörper geschichtet.

Für Steinbau spricht:
– hohe Druckfestigkeit
– gute Witterungsbeständigkeit
– ökologisch und umweltverträglich
– vielfältig und individuell planbar
– hohe Wärmespeicherkapazität

Bei Steinbau zu beachten:
– Zugspannungen bestimmen die Verwendungsfähigkeit und die Verbindung der Steine
– hoher Mörtelverbrauch bei unebenen Steinen