Holzbau

Bei den Holzbauweisen wird zwischen Holzmassivbau und Holzskelettbau unterschieden. Zum Holzmassivbau zählen der traditionelle Blockbau und der Massivholzbau. Zum Holzskelletbau gehören der Holzständerbau und der Holzrahmenbau. Natürlich gibt es auch verschiedene Mischformen.
Vollholzbau stellt tragende Wände, Decken und Dächer aus reinem Vollholz, aus Elementen frei von Leimen oder Bauchemie her.
Für Holz spricht:
• Leichtbauweise
• Trockene Bauweise, wenig Feuchtigkeit in der Bauphase
• Kurze Herstellungszeit durch hohen Vorfertigungsgrad
• Hohe Druck- und Biegezugfestigkeit
• Lokale Verfügbarkeit
• Gutes Raumklima, luftreinigend
• Oberfläche handwarm
• Hohe Wärmespeicherfähigkeit
• baubiologisch unbedenklich, bei Verzicht auf Bauchemie
• Nachwachsender Rohstoff
• Hohe Dauerhaftigkeit bei Verwendung über dem Niveau

Bei Holz zu beachten:
• Geringe Schalldämmung, da sehr leicht
• Schwinden und Quellen – Bewegung des Materials, daher hohes Fachwissen erforderlich
• Nässeempfindlich
• Schlechte Abschirmung gegen elektrische Felder (nur Holzleichtbau)

Weitere Informationen zum Vollholzbau:
Beim Vollholzbau werden großformatige Holzbauteile, deren Ausgangsmaterial mit Holz verbundene Einzelteile sind, verbaut. Außenwände in Vollholzbauweise werden mit zusätzlichen Dämmschichten kombiniert und nachträglich verputzt oder mit einer Holzfassade verkleidet. Im Unterschied etwa zur Blockbauweise können mit Vollholzelementen nicht nur Wand- und Deckenelemente sondern auch Dachbauteile ausgebildet werden.
Bei der Vollholzbauweise stehen aufgrund der verwendeten Holzmenge größere speicherwirksame Massen mit positiven Auswirkungen auf den sommerlichen Wärmeschutz zur Verfügung.
Vollholzelemente sind baubiologisch völlig unbedenklich und die Elemente können am Ende Ihrer Verwendungszeit für neue Gebäude wieder verwendet oder vollständig in die Natur rückgeführt werden.
Bei der Herstellung von Vollholzsystemen werden weitere Qualitätskriterien berücksichtigt wie Schlägerungszeitpunkt unter Berücksichtigung von Mondphasen, Ausrichtung der Einzelteile nach Wuchsrichtung des Baumes, Ausrichtung der Jahresringe, energetische Wirkung des Hauses.

Bauweisen

Im Bauwesen wird je nach verwendetem Baumaterial bzw. eingesetzter Konstruktion unter dem Begriff „Bauweise“ unterschieden. Oft werden auch Kombinationen aus verschiedenen Bauweisen angewandt.
Die Wahl der Bauweise ist abhängig von:
• der Zweckbestimmung des Bauwerks
• Grundstück (Tragfähigkeit, Grundwasser, Gefährdung durch Erdbeben etc.)
• Wärme-, Schall- und Brandschutzanforderungen
• der Baugestaltung
• den Baukosten
• Bauzeitvorgaben
• den baurechtlichen Rahmenbedingungen
• und den Forderungen nach gesundheitlicher Unbedenklichkeit sowie bauökologischen Kriterien (aus nachwachsenden Rohstoffene Rohstoffe, Wiederverwertbarkeit der Baustoffe, umweltschonende Produktion u.a.)

Unterschieden wird nach den verwendeten Materialien zwischen Holzbau, Mauerwerk- und Lehmbau, Strohballenbau und Stahlbetonbau. Innerhalb dieser Gruppen wird nach dem Konstruktionsprinzip unterteilt.

Massive Bauteile bieten im Gegensatz zu Holzbauteilen einen geringeren Planungsaufwand für die Vorfertigung. Sie liefern einen höheren Schallschutz und haben durch das hohe Gewicht die Fähigkeit Wärme zu speichern. Der Massivbau ist durch den monolithischen (einschichtigen) Aufbau technisch weniger anspruchsvoll als der Fertigbau.
Der baubiologisch empfehlenswerteste massive Baustoff ist ungebrannter Lehm. Ansonsten werden von Baubiologen überwiegend Ziegel, Kalksandsteine und Porenbetonsteine empfohlen. Die gemauerte Wand ohne Wärmedämmung ist bei vergleichbarer Dämmwirkung dicker als eine Holzleichtbauwand, was vor allem auf kleinen Grundstücken bei gleicher Kubatur wertvolle Wohnfläche kostet (bei EFH ca. 10%). Homogene Bauweisen haben den Vorteil, dass sie eine sehr hohe Langlebigkeit besitzen und bei späterem Rückbau (Abriss) eine mühsame (und teure) Trennung von Funktionsschichten ersparen.

Baustoffe

baustoffe_325Ein Baustoff ist ein Werkstoff, welcher zur Errichtung von Bauwerken und Gebäuden verwendet wird.
Oftmals werden die Baustoffe nicht in ihren ursprünglich vorkommenden Formen als Rohstoffe benützt, sondern weiterbearbeitet und veredelt, um sie in den weiteren Verarbeitungsschritten besser einsetzen zu können.
Beispielsweise werden aus Lehm Lehmziegel hergestellt, die einfacher und wirtschaftlicher zu verarbeiten sind als das Ursprungsmaterial. Aus den Baustoffen können in weiterer Folge Bauteile erstellt werden.

Wärmedämmungen

Abdichtungen, Isolierungen, Dämmungen

isolena_wollvliesDämmstoffe

Dämmstoffe gibt es in unterschiedlichsten Materialien und Ausführungen als
–          Dämmplatten
–          Dämmmatten, -rollen und -fliese
–          Schütt-, Stopf- und Einblasdämmstoffe

Dämmstoffe werden aus unterschiedlichen Rohstoffen hergestellt:
–          aus nachwachsenden Rohstoffen
–          aus mineralischen Rohstoffen

Im Folgenden werden die einzelnen Dämmstoffe eingehend beschrieben.

Schafwolle

schafwollmatteDie jährlich vom lebenden Schaf geschorene Schafwolle wird mit Kernseife und Soda gewaschen und entfettet. Die Fliese, Rollen und Matten bestehen je nach Hersteller aus Schafschurwolle (bei einigen Produkten 100%), Naturkautschukmilch, Borsalz, Eisenoxid, Kalk, Tonerde, natürlichem Mottenschutz sowie Mais-oder Kartoffelstärke um die Steifigkeit zu erhöhen. In bestimmten Fällen werden der Schafwolle Kokosfasern zugesetzt um die Festigkeit des Materials zu erhöhen. Schafwolle kann Wasser aufnehmen, ist diffusionsfähig, feuchtigkeitsregulierend, schwer entflammbar, antistatisch und schmutzabweisend, elastisch und dehnbar sowie beständig gegen Schimmelpilze.
Vorteile:
Schafwolle ist selbstverlöschend, Schadstoff abbauend und hat auch bei hoher Feuchteaufnahme einen gleichbleibenden sehr guten Dämmwert von λ=0,036 – 0,045 W/mK und wird in großer Menge von der heimischen Landwirtschaft gewonnen.
Nachteile:
Es gibt keine druckfesten Dämmungen

BAUWEISEN / BAUTEILE / BAUSTOFFE

Bei der Planung und Errichtung eines Gebäudes steht der Bauherr vor zahlreichen Entscheidungen. An erster Stelle steht die Wahl der Bauweise und des Materials aus dem das Gebäude schließlich erbaut werden soll. Aus baubiologischer Sicht werden Sie im Folgenden zu den Themen Holzbau, Strohballenbau, Lehmbau, Ziegelbau und Steinbau informiert.
Ist die erste Entscheidung getroffen folgt die Wahl der Bauteile. Hier finden Sie wichtige Informationen zu den Bereichen Keller und erdberührte Teile, Außenwand, Innenwand, Decke, Steildach, Flachdach, Stiege, Rauchfang sowie Fenster, Türen und Tore.
Nun erfolgt die Auswahl der Baustoffe mit Detaillösungen. Konstruktionsbaustoffe, Abdichtungen, Isolierungen, Dämmungen, Bauplatten, Putze, Farben, Lacke und Lasuren, Böden und Estriche, Beläge und Verkleidungen wie auch Schutz, Reinigung und Pflege befinden sich im dritten Abschnitt.