Strohballenbau lasttragend

Bei diesem System werden die Ballen wie Ziegel im Verband jedoch trocken verlegt. Eine Leiter artiger Rost aus Holzstaffeln wird bei Raumhöhe auf die Strohballen verlegt und mit den ins Fundament einbetonierten Gewindestangen fest niedergeschraubt.

Fenster und Türen werden mit einer Vollschalung ausgespart, in den Sturzbereichen sollte zur Setzungsmöglichkeit nicht verdichtetes Stroh aufgelegt werden.
In Österreich und vielen anderen Ländern braucht dieses System eine Einzelzulassung.

Strohballenbau

Stroh ist einer der am schnellsten wachsenden Rohstoffe. Hier verbindet sich Bauen mit natürlich aus nachwachsenden Rohstoffen und regionaler Herkunft. Handwerkliche Baukunst bildet die Grundlage für die verschiedenen Bauweisen – entweder lasttragend als Strohballenbau oder in Verbindung mit Holzständer- bzw. Holzrahmenkonstruktionen nicht tragend als Ausfachmethode. Und das nicht nur als Wand-konstruktion, sondern auch im Dach!
Die Oberfläche wird mit Lehm verputzt, der geht mit dem Stroh eine Verbindung ein und erzeugt ein gutes Raumklima. Die Fassade wird einerseits konstruktiv vor der Witterung geschützt (z.B. großer Dachüberstand) andererseits werden Kalkputze eingesetzt. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig. Einem fachgerecht ausgeführten Strohbauteil können Ungeziefer, Schädlinge, Feuer und Feuchte nichts anhaben. Dabei kommt das Material ohne jegliche Zusätze aus, ein Vorteil für Gesundheit und Umwelt.
Mit Baustroh können bis zu fünfgeschossige Gebäude errichtet werden, die den neuesten Wärmeschutz-standards entsprechen.
Baustrohballen als Dämmstoff haben sich bestens bewährt als dämmende Ausfachung einer Holzkonstruktion. Hierbei werden 28 und 50 cm dicke Ballen in ein abgestimmtes Holzständerwerk lückenlos eingebaut. Ein strohgedämmtes Gebäude erscheint als wetterfest verkleideter Holzständerbau mit einer Holzschalung oder direkt verputzt. Für viele Menschen geht eine besondere Faszination von den damit verbundenen rundverputzten Öffnungslaibungen und Wandecken aus. Wenn gewünscht, kann ein strohgedämmtes Haus von außen auch wie ein herkömmliches Haus aussehen.

Für Stroh spricht:
• Klimaschädliches Kohlendioxid wird beim Wachstum des Strohs entzogen und gespeichert
• Gute Ökobilanz bei der Herstellung
• Gute Wärmedämmeigenschaften
• Einfache und umweltfreundliche Entsorgung von Bauteilen aus Holz, Stroh und Lehm
• Kosten und Aufwand der Herstellung gering durch einfachen Herstellungsprozess und Eigenleistungsmöglichkeit
• Regionale Verfügbarkeit

Bei Stroh zu beachten:
• Strohgedämmte Bauteile müssen dauerhaft gegen Witterungseinflüsse geschützt sein
• Nur zertifiziertes Baustroh verwenden
• Setzungen beachten

Mischbauweisen

In der Mischbauweise werden die Vorteile beider Bauweisen kombiniert. Die Kombination hochwärmegedämmter Außenwände in Holzbauweise mit speicherfähigen Innenwänden und Decken ist aus bauphysikalischer Sicht ideal. So werden z.B. im Mehrgeschossbau die Decken und Innenwände massiv gebaut (Schallschutz, Wärmspeicherung). Die Außenwände werden in Holzbauweise alsFertigelemente integriert, was die Bauzeit erheblich verkürzt und eine sehr gute Wärmedämmung mit natürlichen Baustoffen bringt.

Holzziegelbau

Holz ist das älteste Baumaterial des Menschen. Die wichtigsten, in Österreich vorkommenden Bauhölzer sind Eiche, Kiefer, Lärche und Fichte.
Vorteile: lokal verfügbar, niedrige Herstellungskosten, hohe Druck- und Biegezugfestigkeit, zeitsparende und trockene Bauweise aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades, leichte Bearbeitung, Verbesserung des Raumklimas durch luftreinigende Eigenschaften, Oberfläche ist handwarm, naturnahes Wohnklima aufgrund der natürlichen Eigenschaften wie Farbe und Duft des Holzes, sehr niedrige Umweltbelastung bei der Herstellung
Nachteile: Schwinden und Quellen mit Gefahr der Bewegung des Baustoffes, geringe Schalldämmung, Nässeempfindlichkeit mit Pilzgefahr bei zu hoher Feuchtigkeit, Leitung elektrischer Felder, potenzieller Schädlingsbefall bei falscher Schlagzeit des Holzes.

Holzrahmenbau

Beim Holzrahmenbau wird ein Rahmen aus einem feingliedrigen Holzgerippe zusammengesetzt. Eine mindestens einseitig aufgebrachte Beplankung steift diesen Holzrahmen aus. Der Holzrahmenbau ist ein sehr wirtschaftliches Bausystem und eröffnet größere gestalterische Möglichkeiten als die traditionellen Fachwerk- und Blockhausbauweisen. Unterschieden wird zwischen dem konventionellen Holzrahmenbau (aus Nordamerika) und dem diffusionsoffenen Holzrahmenbau, eine Entwicklung der letzten knapp 25 Jahre.

Holzständerbau

Der Holzständerbau ermöglicht eine sehr hohe Flexibilität und Variabilität in der Grundrissgestaltung. Oft bleibt das Tragwerk – ähnlich wie bei Fachwerkkonstruktionen – als architektonisches Charakteristikum innen und/oder außen sichtbar. Im Holzständerbau wirken die Wandbekleidungen nicht aussteifend, die Sicherung gegen Windschub übernehmen Stahlverspannungen, diagonale Holzstreben oder schubsteife Bauteile wie das Treppenhaus.

Holzleichtbau

Die Holzbauweise ist eine Leichtbauweise und hat daher den Vorteil der kurzen Herstellung durch hohen witterungsunabhängigen Vorfertigungsgrad. Nicht nur die wind- und wasserdichte Gebäudehülle ist sehr schnell montiert, sondern zudem kann der Innenausbau zügig erfolgen. Im Vergleich zu massiv hergestellten Bauteilen wird während der Bauphase viel weniger Feuchtigkeit eingebracht. In Verbindung mit einem Innenausbau in Trockenbauweise bedarf es nur geringer Trocknungszeiten. Dies ermöglicht unvergleichbar kurze Bauzeiten und gesundes Wohnklima von Anfang an.

Massivholzbau

Beim Massivholzbau werden großformatige Holzbauteile, deren Ausgangsmaterial verklebte oder mit Nägeln, Klammern, Holzdübeln verbundene Brettlagen sind, verbaut.
Außenwände in Holzmassivbauweise werden mit zusätzlichen Dämmschichten kombiniert und nachträglich verputzt oder mit einer Holzfassade verkleidet. Im Unterschied zur Blockbauweise können mit den modernen Holzmassivbauweisen nicht nur Wand- und Deckenelemente sondern auch Dachbauteile ausgebildet werden.
Durch die Herstellung verlieren diese Elemente einen Teil ihrer Natürlichkeit und werden Verbundbaustoffe.
Bei der Holzmassivbauweise stehen aufgrund der verwendeten Holzmenge größere speicherwirksame Massen mit positiven Auswirkungen auf den sommerlichen Wärmeschutz zur Verfügung.
Massivholzelemente müssen am Ende ihrer Lebensdauer einem Recyclingprozess zugeführt werden. Entweder werden sie zerkleinert und die Einzelstoffe getrennt oder thermisch in Sondermüllverbrennungsanlagen verbrannt.

Blockbau

Beim Blockbau werden Holzbalken liegend aufeinander geschichtet. Die massive Blockbauweise kommt heute bei Neubauten kaum mehr zum Tragen. Meist werden dünnere Blockwände (z.B. 12cm) außen und innen mit Wärmedämmung versehen.

Holzmassivbau