Lehmziegelbau

Stampflehmbau

Lehmbau

Lehm ist neben Holz aus baubiologischer Sicht einer der wertvollsten Baustoffe. Lehm ist sehr gut für organische Formen und plastisch gestaltete Oberflächen geeignet und eröffnet dadurch faszinierende Möglichkeiten. Lehm ist ein Naturprodukt und setzt sich aus Sand, Ton, Schluff und auch Schotter oder Steine in unterschiedlichen Varianten zusammen. Lehm ist nicht wasserfest und muss vor Feuchtigkeit geschützt werden. Beim Austrocknen entstehen Schwindrisse. Durch seine Eigenschaft Feuchtigkeit aufzunehmen und auch wieder abzugeben trägt er zu einem gesunden Raumklima bei. Lehm besitzt gute Wärmespeicher-eigenschaften, konserviert Holz und bindet Schadstoffe. Lehm ist nicht brennbar, kann jedoch vom Löschwasser beschädigt werden.
Der Baustoff Lehm findet in vielen Bereichen Anwendung, so z.B. im Stampflehmbau, bei der Verwendung von Lehmsteinen, als Lehm-Einblasverfahren oder im Trockenbau mit Lehmbauplatten.
Für Lehm spricht:
• Gute Wärmespeicherung
• Atmungsaktiv
• Feuchtigkeitsregulierend
• Gute Verfügbarkeit, lokal verfügbar
• Schall- und brandhemmend
• Geringe Herstellungsenergie
• Bindet Schadstoffe
• Vielseitig verwendbar und formbar
• Lehm = Heilerde

Bei Lehm zu beachten:
• Kritisch bei Durchfeuchtung
• Gering belastbar
• Schwindet beim Trocknen
• Relativ lange Austrocknungszeit

Strohballenbau nicht lasttragend

Eine fachwerkähnliche Holzständerkonstruktion nimmt die Lasten der Decke und des Dachstuhles auf, wobei es auf Grund der unterschiedlichen Längen der Strohballen günstig ist, die Konstruktion vorzusetzen.
Die Strohballen werden direkt mit Glasgewebeeinlage verputzt, innen kann mit Lattenrost eine Dampfbremse und Sichtschalung oder auch Putz mit Putzträger verlegt werden.

Strohballenbau lasttragend

Bei diesem System werden die Ballen wie Ziegel im Verband jedoch trocken verlegt. Eine Leiter artiger Rost aus Holzstaffeln wird bei Raumhöhe auf die Strohballen verlegt und mit den ins Fundament einbetonierten Gewindestangen fest niedergeschraubt.

Fenster und Türen werden mit einer Vollschalung ausgespart, in den Sturzbereichen sollte zur Setzungsmöglichkeit nicht verdichtetes Stroh aufgelegt werden.
In Österreich und vielen anderen Ländern braucht dieses System eine Einzelzulassung.

Strohballenbau

Stroh ist einer der am schnellsten wachsenden Rohstoffe. Hier verbindet sich Bauen mit natürlich aus nachwachsenden Rohstoffen und regionaler Herkunft. Handwerkliche Baukunst bildet die Grundlage für die verschiedenen Bauweisen – entweder lasttragend als Strohballenbau oder in Verbindung mit Holzständer- bzw. Holzrahmenkonstruktionen nicht tragend als Ausfachmethode. Und das nicht nur als Wand-konstruktion, sondern auch im Dach!
Die Oberfläche wird mit Lehm verputzt, der geht mit dem Stroh eine Verbindung ein und erzeugt ein gutes Raumklima. Die Fassade wird einerseits konstruktiv vor der Witterung geschützt (z.B. großer Dachüberstand) andererseits werden Kalkputze eingesetzt. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig. Einem fachgerecht ausgeführten Strohbauteil können Ungeziefer, Schädlinge, Feuer und Feuchte nichts anhaben. Dabei kommt das Material ohne jegliche Zusätze aus, ein Vorteil für Gesundheit und Umwelt.
Mit Baustroh können bis zu fünfgeschossige Gebäude errichtet werden, die den neuesten Wärmeschutz-standards entsprechen.
Baustrohballen als Dämmstoff haben sich bestens bewährt als dämmende Ausfachung einer Holzkonstruktion. Hierbei werden 28 und 50 cm dicke Ballen in ein abgestimmtes Holzständerwerk lückenlos eingebaut. Ein strohgedämmtes Gebäude erscheint als wetterfest verkleideter Holzständerbau mit einer Holzschalung oder direkt verputzt. Für viele Menschen geht eine besondere Faszination von den damit verbundenen rundverputzten Öffnungslaibungen und Wandecken aus. Wenn gewünscht, kann ein strohgedämmtes Haus von außen auch wie ein herkömmliches Haus aussehen.

Für Stroh spricht:
• Klimaschädliches Kohlendioxid wird beim Wachstum des Strohs entzogen und gespeichert
• Gute Ökobilanz bei der Herstellung
• Gute Wärmedämmeigenschaften
• Einfache und umweltfreundliche Entsorgung von Bauteilen aus Holz, Stroh und Lehm
• Kosten und Aufwand der Herstellung gering durch einfachen Herstellungsprozess und Eigenleistungsmöglichkeit
• Regionale Verfügbarkeit

Bei Stroh zu beachten:
• Strohgedämmte Bauteile müssen dauerhaft gegen Witterungseinflüsse geschützt sein
• Nur zertifiziertes Baustroh verwenden
• Setzungen beachten

Mischbauweisen

In der Mischbauweise werden die Vorteile beider Bauweisen kombiniert. Die Kombination hochwärmegedämmter Außenwände in Holzbauweise mit speicherfähigen Innenwänden und Decken ist aus bauphysikalischer Sicht ideal. So werden z.B. im Mehrgeschossbau die Decken und Innenwände massiv gebaut (Schallschutz, Wärmspeicherung). Die Außenwände werden in Holzbauweise alsFertigelemente integriert, was die Bauzeit erheblich verkürzt und eine sehr gute Wärmedämmung mit natürlichen Baustoffen bringt.

Holzziegelbau

Holz ist das älteste Baumaterial des Menschen. Die wichtigsten, in Österreich vorkommenden Bauhölzer sind Eiche, Kiefer, Lärche und Fichte.
Vorteile: lokal verfügbar, niedrige Herstellungskosten, hohe Druck- und Biegezugfestigkeit, zeitsparende und trockene Bauweise aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades, leichte Bearbeitung, Verbesserung des Raumklimas durch luftreinigende Eigenschaften, Oberfläche ist handwarm, naturnahes Wohnklima aufgrund der natürlichen Eigenschaften wie Farbe und Duft des Holzes, sehr niedrige Umweltbelastung bei der Herstellung
Nachteile: Schwinden und Quellen mit Gefahr der Bewegung des Baustoffes, geringe Schalldämmung, Nässeempfindlichkeit mit Pilzgefahr bei zu hoher Feuchtigkeit, Leitung elektrischer Felder, potenzieller Schädlingsbefall bei falscher Schlagzeit des Holzes.

Holzrahmenbau

Beim Holzrahmenbau wird ein Rahmen aus einem feingliedrigen Holzgerippe zusammengesetzt. Eine mindestens einseitig aufgebrachte Beplankung steift diesen Holzrahmen aus. Der Holzrahmenbau ist ein sehr wirtschaftliches Bausystem und eröffnet größere gestalterische Möglichkeiten als die traditionellen Fachwerk- und Blockhausbauweisen. Unterschieden wird zwischen dem konventionellen Holzrahmenbau (aus Nordamerika) und dem diffusionsoffenen Holzrahmenbau, eine Entwicklung der letzten knapp 25 Jahre.

Holzständerbau

Der Holzständerbau ermöglicht eine sehr hohe Flexibilität und Variabilität in der Grundrissgestaltung. Oft bleibt das Tragwerk – ähnlich wie bei Fachwerkkonstruktionen – als architektonisches Charakteristikum innen und/oder außen sichtbar. Im Holzständerbau wirken die Wandbekleidungen nicht aussteifend, die Sicherung gegen Windschub übernehmen Stahlverspannungen, diagonale Holzstreben oder schubsteife Bauteile wie das Treppenhaus.