Kalksandstein

Kalksandstein besteht aus einem Gemisch von Kalk und Sand, welches bei der Herstellung verdichtet, geformt und mittels Dampfdruck ausgehärtet wird. Kalksandstein weist schalldämmende, wärmespeichernde, feuchtigkeitsregulierende und brandbeständige Eigenschaften auf und ist druckfest sowie fäulnisresistent. Aufgrund der niedrigen Temperaturen bei der Dampfhärtung von ca. 160 – 200 °C ist der Herstellungsenergieaufwand gering. Kalksandstein ist unter geringem weiterem Energieaufwand wiederverwertbar.

Holzbetonsteine

Holzbeton besteht aus zementgebundenen Holzspänen, welche in Formen gepresst werden und aushärten. Aufgrund dieses Aushärtungsverfahrens ohne weiteren Energieaufwand ist die Umweltbelastung bei der Herstellung sehr gering. Ein Holzbetonziegel besteht aus dem Holzbeton-Mantel und einem innenliegenden Hohlraum, welcher mit einer Dämmstoffeinlage aus aus nachwachsenden Rohstoffen befüllt wird. Holzbeton ist ein nachhaltiger, brand- und witterungsbeständiger Baustoff, welcher wärmedämmende, wärmespeichernde und schalldämmende Eigenschaften aufweist.

Blähtonsteine

Spezieller, kalkarmer Ton wird bei einer hohen Blähtemperatur von ca. 1200 °C gebrannt. Aus einem Gemisch von kleinen Blähtonkugeln und Zement werden Mauersteine bzw. Wandplatten geformt. Blähton zeichnet sich durch seine wärmedämmenden und wärmespeichernden Eigenschaften aus. Zudem ist dieser Baustoff beständig gegen Ungeziefer, Feuchtigkeit, Brand und chemische Einflüsse.

Porenbeton

Porenbeton besteht aus Quarzsand, Branntkalk, geringe Zementanteile, Gips, Anhydrit und Flugaschen. Mithilfe der Zugabe von Aluminiumpulver und Wasser wird das Material aufgeschäumt, so dass sich eine porige Struktur mit sehr guten Wärmedämmeigenschaften ergibt. Durch den Dampfhärtungsprozess wandelt sich das Gemisch chemisch in den in Natur vorkommenden Mineral „Tobermorit“ um. Porenbeton weist gute Wärmedämmeigenschaften sowie eine vergleichsweise gute Ökobilanz auf. Im Vergleich zum Ziegel hat er jedoch ein schlechteres Feuchteausgleichsverhalten.
Vorteile: leichter Baustoff, leicht bearbeitbar, hohe Druckfestigkeit, gut wärmedämmend, atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend, schädlingsresistent, brandbeständig
Nachteile: Zentrale Produktion – Transportweg, Verwendung von Aluminiumpulver und Zement, Geringe Wärmespeicherkapazität, Hohe Anforderung an Außenputz, Schlechtes Trocknungsverhalten – Witterungsschutz beim Bau

Klinkerziegel

Die Verwendung von Ziegeln liegt bis in die uns bekannten Hochkulturen zurück. Klinker bestehen aus Ton, Lehm und Mergel. Aufgrund der sehr hohen Brenntemperatur wird eine potenzielle Wasseraufnahme der Ziegel deutlich reduziert.
Vorteile: lokal vorhanden, widerstandsfähig, frostbeständig, je nach Ausführung wärmespeichernd, feuchtigkeitsregulierend, hohe Druckfestigkeit, schalldämmend, brandbeständig, fäulnis- und verrottungssicher, resistent gegen Schädlinge und chemische Einflüsse, gutes Austrocknungsverhalten.
Nachteil: schwerer Baustoff, relativ hohe Herstellungsenergie

Lehmziegel

Lehm ist ein Naturprodukt und einer der ältesten Baustoffe. Lehm setzt sich aus Ton, Schluff, Kies und Sand zusammen. Lehm ist neben Holz aus baubiologischer Sicht einer der wertvollsten Baustoffe. Lehm ist sehr gut für organische Formen und plastisch gestaltete Oberflächen geeignet und eröffnet dadurch faszinierende Möglichkeiten. Lehm ist nicht wasserfest und muss vor Feuchtigkeit geschützt werden. Beim Austrocknen ist eine Rissbildung möglich. Durch seine Eigenschaft Feuchtigkeit aufzunehmen und auch wieder abzugeben trägt er zu einem gesunden Raumklima bei. Lehm besitzt gute Wärmespeicher-eigenschaften, konserviert Holz und bindet Schadstoffe. Lehm ist nicht brennbar, kann jedoch vom Löschwasser beschädigt werden. Neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge tragen Lehmwände mit ausreichend bemessener Schichtstärke zu einer Reduktion hochfrequenter, elektromagnetischer Strahlung bei. Aufgrund niedrigster Herstellungsenergie sowie Abfallfreiheit besteht bei der Herstellung so gut wie keine Umweltbelastung. Lehmbaustoff ist mit geringem weiterem Energieaufwand wiederverwertbar.
Vorteile: lokal verfügbar, atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend, schallhemmend, brandbeständig, geringe Herstellungsenergie, wärmespeichernd, schadstoffbindend, vielseitig verwendbar und formbar, wiederverwendbar oder wiederverwertbar.
Nachteile: kritisch bei Durchfeuchtung, Schimmelpilzgefahr bei zu langsamer Austrocknung, gering belastbar, schwindet beim Trocknen, relativ lange Austrocknungszeit

Tonziegel

Der Ziegelstein gehört zu den gebrannten Mauersteinen und damit zu den ältesten vorgefertigten Wandelementen. Ziegel fanden bereits zu Beginn der uns bekannten Hochkulturen Verwendung. Ziegel sind Vielfältig und bautechnisch gut geeignet, sie bestehen aus Ton und meistens auch Sanden. Für die charakteristische rote Färbung ist die aus mineralischen Rohstoffene Zusammensetzung mit Eisenverbindungen ausschlaggebend.
Außenwandziegel haben durch Porosierung, diese sollte nur mit Sägespänen oder Kohle erfolgen, sowie mit innovativer Lochanordnung höchste Wärmedämmwerte. Mit 50 cm Plan – Ziegel und Planmörtel wird Passivhaus- , mit 50 cm Standardziegel bzw. 38 cm Panziegel mit Isoliermörtel vermauert wird Niedrigenergiehausstandard erreicht. 30 cm und 25 cm Mauern müssen auf jeden Fall mit einer Zusatzdämmung versehen werden. Um Schneidarbeiten zu vermeiden, werden Anfangs- Halbziegel und Laibungsziegel angeboten.
Die 17, 20 und 25 cm starken Ziegel werden um die Druckfestigkeit zu erhöhen, mit mehr Masseanteil erzeugt. Plan- und Standardziegel werden wie vor mit Klebemörtel bzw. mit Isoliermörtel vermauert.
Um die Schallschutzwerte zu erreichen, werden Schallschutzziegel mit massivem Ziegelanteil und geringem Lochanteil speziell für den Mehrfamilienhausbau erzeugt.
Vorteile: lokal vorhanden, je nach Porosierung und Lochung gut wärmespeichernd, sommerlicher Überwärmungsschutz, hohe Druckfestigkeit, gutes Austrocknungsverhalten, brandbeständig, schalldämmend, weitgehend wasserunempfindlich, fäulnis- und verrottungssicher, schädlingsresistent, beständig gegen chemische Einflüsse, diffusionsoffen, feuchteregulierend, langlebig, wertbeständig, sturmsicher
Nachteile: schweres Gewicht des einzelnen Steines, hoher Energieverbrauch bei Herstellung

Wandbaustoffe aus mineralischen Rohstoffen

sandsteinMineralische Rohstoffe sind Minerale und Mineralgemische die im Laufe der Erdgeschichte durch geologische Prozesse entstanden und sich in geologischen Zeiträumen von Millionen von Jahren erneuern. Sie werden in bergbaulichen Betrieben, Fördereinrichtungen oder Hüttenwerken gewonnen.
Mineralische Rohstoffe welche für die Errichtung von Außenwänden geeignet sind, sind beispielsweise Ton, Lehm, Kalksandstein oder Naturstein.

Strohballen

Strohballen werden seit Ende des 19. Jahrhunderts als Wandbaustoffe genützt und sollen aus Weizen-, Dinkel- oder Roggenstroh hergestellt werden. Strohballen werden vor der Verbauung zu Blöcken gepresst und wie Ziegel im Verband mit Wandstärken bis zu 130 cm verlegt. Hierbei ist auf eine gute Verdichtung und Pressung der Konstruktion mit einem Gewicht von 90 – 110 kg/m3 zu achten, sowie die ca. einen Monat andauernde Setzungsphase zu berücksichtigen. Strohballen können zur dämmenden Ausfachung in ein Holzständerwerk, ebenso als preiswerte Dachboden oder Fußbodendämmung eingebaut werden bzw. ist auch die Eignung für tragende Konstruktionen gegeben. (Einzelzulassung?)
Vorteile: lokal verfügbar, aus nachwachsenden Rohstoffen, gute Wärmedämmung, akzeptable Feuchte- und Schallschutzeigenschaften, niedriger Primärenergiegehalt, preiswert, recycelbar, _=0,049 – 0,045 W/mK
Nachteile: schwierige Bearbeitbarkeit, geringe Einsatzmöglichkeit, besonderer Schutz gegen Insekten und Nager notwendig , witterungsabhängige Bauweise bezüglich späteren Bauschäden aufgrund Feuchtigkeit während der Bauphase, größeres Außenmaß aufgrund größerer Wandstärke bei gleicher Wohnfläche

Holzwerkstoffe

Holzwerkstoffe bestehen aus Holz, Sägenebenprodukten, Resthölzern, unbelasteten Gebrauchthölzern bzw. auch holzfaserhaltigen Pflanzen wie Flachs oder Raps. Aufgrund der verfilzenden Eigenschaften der Holzfasern ist eine holzeigene Bindefähigkeit gegeben, es können bei Bedarf auch geringe Leimanteile bzw. aus mineralischen Rohstoffene Bindemittel verwendet werden. Je nach Bindungsart werden unterschiedliche Festigkeits-, Feuchte-, und Emissionseigenschaften erzielt